Gerbils sind kleine, putzige Nager, die zu den Mäusen gehören und in der Steppe, Halbwüste und Savanne Afrikas und Asiens beheimatet sind. Sie sind bekannt für ihre flinken Bewegungen, ihre neugierige Natur und ihren unbändigen Appetit auf Leckerlis – eine Eigenschaft, die sie zu beliebten Haustieren macht.
Im Wild leben Gerbils in Kolonien, die sich aus mehreren Familienverbänden zusammensetzen. Die sozialen Strukturen innerhalb dieser Kolonien sind komplex und faszinierend: Es gibt dominante Männchen und Weibchen, die die Gruppe anführen, während jüngere Tiere eine hierarchische Position einnehmen. Die Kommunikation erfolgt durch ein vielfältiges Spektrum an Geräuschen – von Fiepen über Quietschen bis hin zu Knurren.
Anatomie und Aussehen:
Gerbils sind relativ klein, mit einer Körperlänge zwischen 10 und 15 Zentimetern. Ihr Fell ist weich und dicht, kommt in verschiedenen Farben vor, wie grau, braun, beige und schwarz, oft mit weißen Flecken am Bauch. Sie haben große, schwarze Augen, die ihnen ein aufmerksam wirkendes Aussehen verleihen. Ihre Ohren sind klein und rund, was ihnen hilft, Geräusche aus der Umgebung zu wahrnehmen – eine wichtige Fähigkeit für Tiere, die in offenen Lebensräumen leben.
Ein auffälliges Merkmal von Gerbils ist ihr langer Schwanz, der fast so lang wie der Rest des Körpers ist. Der Schwanz dient als Gleichgewichtselement und hilft ihnen beim Springen und Klettern.
Ernährungsgewohnheiten:
Gerbils sind Allesfresser, was bedeutet, dass sie sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung zu sich nehmen. In ihrem natürlichen Lebensraum ernähren sie sich von Samen, Nüssen, Früchten, Gräsern, Insekten, Spinnen und kleinen Wirbeltieren. Als Haustiere sollten Gerbils eine ausgewogene Diät erhalten, die auf ihren natürlichen Bedürfnissen basiert.
Ein typisches Menü für einen Haus-Gerbil könnte Folgendes beinhalten:
Nahrungsmittelkategorie | Beispiele |
---|---|
Samen und Getreide | Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Haferflocken, Hirse |
Gemüse | Karotten, Brokkoli, Spinat (in Maßen) |
Obst | Apfel (ohne Kerne), Beeren, Banane (in Maßen) |
Tierisches Protein | Heimchen, Grillen, getrocknete Garnelen (in kleinen Mengen) |
Es ist wichtig zu beachten, dass Gerbils nur in kleinen Mengen frisches Obst und Gemüse essen sollten, da zu viel Zucker zu Übergewicht und Gesundheitsproblemen führen kann.
Verhaltensweisen:
Gerbils sind tagsüber aktiv, was sie für Haustierhalter zu interessanten Beobachtern macht. Sie verbringen einen Großteil ihrer Zeit damit, zu fressen, zu spielen und in ihren unterirdischen Höhlen zu schlafen.
Gerbils sind soziale Tiere und leben am liebsten in kleinen Gruppen. Im Allgemeinen verstehen sich zwei bis drei Gerbils gut. Es ist wichtig, dass die Tiere genug Platz haben, um sich auszutoben, und ausreichend Verstecke, Spielzeug und Nagermaterial zur Verfügung gestellt werden.
Haltung und Pflege:
Gerbils sind relativ pflegeleichte Haustiere, aber es gibt einige wichtige Punkte zu beachten, um ihnen ein glückliches und gesundes Leben zu ermöglichen.
Die richtige Unterkunft: Ein geräumiges Terrarium oder Käfig mit mindestens 60x40 cm Grundfläche ist für zwei Gerbils ideal. Es sollte genügend Platz für Schlafplätze, Verstecke, Spielzeug und Nagermaterial bieten. Eine dicke Schicht Einstreu (z.B. Hanfstreu, Buchenspäne) dient als Unterlage.
Frisches Wasser: Ein Trinkbrunnen oder eine schwere Schale mit frischem Wasser muss täglich gereinigt werden.
Regelmäßige Reinigung: Das Terrarium sollte mindestens einmal pro Woche gereinigt werden. Alte Einstreu entfernen, Kot und Urin beseitigen, frisches Wasser anbieten und Spielzeug sowie Nagermaterial erneuern.
Gerbils sind faszinierende Tiere, die viel Freude bereiten können. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit werden sie zu treuen Begleitern für viele Jahre.